Schulsport leidet
KaiL, (vor 7452 Tagen) @ Jörg (2)
is ja schön, wenn die Mehrheit Sportunterricht toll findet - nur leider gibt es in Sport Zensuren auf Lebenszeit und massenhaftes Fertigmachen unsportlicher Schüler... Wieso man Sportunterricht benoten sollte, ist mir bis heute ebenso schleierhaft, wie das oft vor (!) dem sonstigen Unterricht stattfindende Foltertraining. Ein jahrgangsübergreifender und thematisch geordneter Wahlpflichtunterricht am Nachmittag wäre mir lieber!
Schulsport leidet
Barpfotenbaer, Stammposter, (vor 7452 Tagen) @ KaiL
>is ja schön, wenn die Mehrheit Sportunterricht toll findet - nur leider gibt es in Sport Zensuren auf Lebenszeit und massenhaftes Fertigmachen unsportlicher Schüler... Wieso man Sportunterricht benoten sollte, ist mir bis heute ebenso schleierhaft, wie das oft vor (!) dem sonstigen Unterricht stattfindende Foltertraining. Ein jahrgangsübergreifender und thematisch geordneter Wahlpflichtunterricht am Nachmittag wäre mir lieber!
Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht! Ich denke Sportunterricht sollte vor allem zwei Dinge tun.
1. Stattfinden
2. Freude an der Bewegung wecken
Während meiner wichtigsten Schulzeit hatten wir einen Sportlehrer, dessen Unterricht jedoch mehr einer Wehrsportgruppe glich. Wir hatten uns mit kurzen blauen Hosen, weißen T-Shirts und möglichst weißen Turnschuhen zu kleiden. Barfuß war bei ihm nicht drin, allerdings hatte es auch keiner versucht. Wir waren uniformiert, ähnlich der Sportkleidung der Bundeswehr. Kein Wunder, der Lehrer war Major der Reserve. Es kursierte immer der Scherz, bei ihm müsse man in der Turnhalle Schützengräben ausheben. Jedenfalls war dieser Lehrer sehr leistungsbetont. Jene, die die Spitzenleistung brachten, wurden gefördert, spielten -- natürlich -- immer zusammen in einer Mannschaft. Wenn wir spielten. Denn vor allem erinnere ich mich an Geräteturnen im Winter und Leichtathletik im Sommer. Nur selten mal ein Waldlauf und ein Ballspiel nur zum Abschluß der regulären Schulstunden. Es gab auch Verletzungen. Einem Schüler platzte beim mißglückten Bocksprung gar ein Hoden. Die Folge war jedenfalls, daß eine "Sportförderklasse" für uns Turnbeutelvergesser gegründet wurde, die nahezu doppelt so groß war, wie der eigentliche Sportkurs.
Jedenfalls war das keine Sportförderung und bestimmt kein Ansporn zum gesund bewegen.
Ich habe also gar nichts dagegen, wenn sportliche Laien den Unterricht erteilen und eben nicht Leistungssportler. Es sollte halt nur so sein, daß der Unterricht auch jene Motiviert, die eigentlich Hemmungen vor dem Sport haben, denn gerade jene haben ihn am allernötigsten. Auf einer späteren Schule hatte ich glücklicherweise einen Lehrer, der genau das tat. In diesem Unterricht war dann auch die Notenvergabe eher nebensächlich. Ich glaube, dort hatte jeder, der regelmäßig teilgenommen hatte, auch wenigstens seine 2. Im Abschlußjahr hatten wir sogar abgestimmt und uns kurzerhand in einem Ruderclub anmelden dürfen!
Schade ist aber, daß in 13 Schuljahren kein einziger Lehrer auf die Idee gekommen war, daß man auch barfuß Sport machen kann. Ich selber kam natürlich auch nicht auf die Idee. Aber dazu sind doch die Lehrer da: Den Schülern Vernunft beizubringen.
Vielleicht sollte man im Schulsport nicht nur Sport sehen, sondern wieder Leibesertüchtigung, auch wenn sich dieses Wort heute doof anhört. Und wenn es gelingt, den Rackern Spaß an der Bewegung zu verschaffen, dann gelingt auch das Lernen wieder besser!
Grüße vom Barpfotenbären
Ob irgendwann die Vernunft siegt??
Lorenz , Stammposter, (vor 7452 Tagen) @ Barpfotenbaer
Vielleicht sollte man im Schulsport nicht nur Sport sehen, sondern wieder Leibesertüchtigung, auch wenn sich dieses Wort heute doof anhört. Und wenn es gelingt, den Rackern Spaß an der Bewegung zu verschaffen, dann gelingt auch das Lernen wieder besser!
In Zeiten explodierender Gesundheitskosten sollte man sich auf Maßnahmen konzentrieren, die unseren Wirtschaftsstandort vielleicht noch vor der Pleite retten können. Und das wäre z.B. Sport im Sinne der Gesundheitsvorsorge. Um später kein Geld zu verschleudern, brauchen wir die Förderung der körperlichen Fertigkeiten jedes jungen Menschen, gerade der sog. "Unsportlichen"! Dass dabei die Füße besondere Fürsorge brauchen, kann einem jeder Physiotherapeut bestätigen, also gibt es guten Grund, die Schüler zum Barfußsport zu motivieren (wohlgemerkt -- nicht zu zwingen!).
Wir brauchen keine Sportler als moderne Gladiatoren, das tun die Stuntmen in die Spielfilmen viel besser! Spaß mit unserem Körper haben und uns dabei wohlfühlen, das muss der Maßstab sein!!
Barfüßige Grüße, Lorenz
Schulsport leidet
Lothar, Stammposter, (vor 7452 Tagen) @ KaiL
is ja schön, wenn die Mehrheit Sportunterricht toll findet - nur leider gibt es in Sport Zensuren auf Lebenszeit und massenhaftes Fertigmachen unsportlicher Schüler... Wieso man Sportunterricht benoten sollte, ist mir bis heute ebenso schleierhaft, wie das oft vor (!) dem sonstigen Unterricht stattfindende Foltertraining. Ein jahrgangsübergreifender und thematisch geordneter Wahlpflichtunterricht am Nachmittag wäre mir lieber!
Ich gebe dir vollkommen recht. Ich gehörte auch zu denen, für die Sportunterricht Folter war, weil ich einfach sehr schlecht war und nirgends mithalten konnte. Bis zur 2. Klasse gings noch halbwegs; dann fiel der Sportunterricht alle 14 Tage aus und ich musste wegen einer Erkrankung regelmäßig zum Arzt; und der Arzt hatte nur an dem Nachmittag Sprechstunde wo Sportunterricht war; also hatte ich ein Jahr keinen Sport und danach ging dann gar nichts mehr. Am schlimmsten war Geräteturnen und Waldlauf für mich und dann auch Schwimmen aber nur weil der Lehrer immer einen Kopf-oder Startsprung von mir verlangte und den konnte ich einfach nicht und meine missglückten Versuche waren meist recht schmerzhaft. Schließlich beschloss der Lehrer mir Hilfestellung zu geben indem er mich an den Beinen packte und kopfüber ins Wasser schmiss. Ich kam so unglücklich auf dem Wasser auf, dass ich kurzzeitig bewusstlos wurde und mich der Lehrer aus dem Wasser ziehen musste. Reingeschmissen hat er mich danach dann aber nicht mehr.
Aus Angst vor einem bestimmten Sportlehrer bin ich auch dann nicht von der Wirtschaftsschule ans Wirtschaftsgymnasium gewechselt, was ich später oft bereut habe, da die Gefahr groß war, diesen dann zu bekommen; und der war berüchtigt dafür, dass er im Gegensatz zu dem Sportlehrer, den ich von der 7. bis zur 10. Klasse hatte, keinerlei Rücksicht auf sportlich Schwache nehmen würde und die dann erst recht triezen würde. Es gab bei ihm sogar einmal einen Todesfall beim Sportunterricht vermutlich weil er einen sportlich schwachen Schüler bei einem Waldlauf bis zum tödlichen Zusammenbruch an einer roten Fußgängerampel kurz vor der Schule gehetzt hatte, aber dem Lehrer war halt keine Schuld daran nachzuweisen.
Schulsport leidet
Lothar, Stammposter, (vor 7452 Tagen) @ KaiL
is ja schön, wenn die Mehrheit Sportunterricht toll findet - nur leider gibt es in Sport Zensuren auf Lebenszeit und massenhaftes Fertigmachen unsportlicher Schüler... Wieso man Sportunterricht benoten sollte, ist mir bis heute ebenso schleierhaft, wie das oft vor (!) dem sonstigen Unterricht stattfindende Foltertraining. Ein jahrgangsübergreifender und thematisch geordneter Wahlpflichtunterricht am Nachmittag wäre mir lieber!
Ich gebe dir vollkommen recht. Ich gehörte auch zu denen, für die Sportunterricht Folter war, weil ich einfach sehr schlecht war und nirgends mithalten konnte. Bis zur 2. Klasse gings noch halbwegs; dann fiel der Sportunterricht alle 14 Tage aus und ich musste wegen einer Erkrankung regelmäßig zum Arzt; und der Arzt hatte nur an dem Nachmittag Sprechstunde wo Sportunterricht war; also hatte ich ein Jahr keinen Sport und danach ging dann gar nichts mehr. Am schlimmsten war Geräteturnen und Waldlauf für mich und dann auch Schwimmen aber nur weil der Lehrer immer einen Kopf-oder Startsprung von mir verlangte und den konnte ich einfach nicht und meine missglückten Versuche waren meist recht schmerzhaft. Schließlich beschloss der Lehrer mir Hilfestellung zu geben indem er mich an den Beinen packte und kopfüber ins Wasser schmiss. Ich kam so unglücklich auf dem Wasser auf, dass ich kurzzeitig bewusstlos wurde und mich der Lehrer aus dem Wasser ziehen musste. Reingeschmissen hat er mich danach dann aber nicht mehr.
Aus Angst vor einem bestimmten Sportlehrer bin ich auch dann nicht von der Wirtschaftsschule ans Wirtschaftsgymnasium gewechselt, was ich später oft bereut habe, da die Gefahr groß war, diesen dann zu bekommen; und der war berüchtigt dafür, dass er im Gegensatz zu dem Sportlehrer, den ich von der 7. bis zur 10. Klasse hatte, keinerlei Rücksicht auf sportlich Schwache nehmen würde und die dann erst recht triezen würde. Es gab bei ihm sogar einmal einen Todesfall beim Sportunterricht vermutlich weil er einen sportlich schwachen Schüler bei einem Waldlauf bis zum tödlichen Zusammenbruch an einer roten Fußgängerampel kurz vor der Schule gehetzt hatte, aber dem Lehrer war halt keine Schuld daran nachzuweisen.
Schulsport leidet
Andi35 , Stammposter, (vor 7452 Tagen) @ Lothar
Hallo!
Ich schließe mich Eurer Meinung an, war auch nie ein großer Sportfan! Dieses Fach zu benoten halte ich auch für den allergrößten Schwachsinn! Das ist etwas, was man im späteren Leben absolut überhaupt nicht mehr braucht!
Wer für sich selbst fit sein will, der kann solche Aktivitäten auch als Hobby in seiner Freizeit betreiben!
Diesen Lehrer sollte man als Elternteil lünchen!!!!! >)
Gruß von Andi!
Nicht der Schulsport leidet, sondern die Schüler leiden unter dem Schulsport
Markus U., Stammposter, (vor 7451 Tagen) @ Andi35
Hallo!
Ich schließe mich Eurer Meinung an, war auch nie ein großer Sportfan! Dieses Fach zu benoten halte ich auch für den allergrößten Schwachsinn! Das ist etwas, was man im späteren Leben absolut überhaupt nicht mehr braucht!
Wer für sich selbst fit sein will, der kann solche Aktivitäten auch als Hobby in seiner Freizeit betreiben!
Diesen Lehrer sollte man als Elternteil lünchen!!!!! >)
Gruß von Andi!
Hi Lothar und Andi!
Auch ich habe den Schulsport in allerschlechtester Erinnerung; in diesem Fach hatte ich nicht die Chance einer Chance, jemals "auf einen grünen Zweig" zu kommen. Ebenso wie Lothar wurde ich im Schwimmunterricht "vergewaltigt", weil man sich fest vorgenommen hatte, mich auf Biegen und Brechen mit dem KOPF voran ins Wasser zu bugsieren (mit den Füßen voran konnte ich dagegen problemlos vom Zehnmeterbrett springen), was aber zum Scheitern verurteilt war, weil ich nicht dazu in der Lage war (es kam allenfalls ein "Bauchplatscher" dabei raus).
Vom Schwimmunterricht (in der 6. und 7. Klasse) abgesehen, gab es keine barfüßige Teilnahme am Sportunterricht (von einem regelrechten Verbot weiß ich nichts; wir wollten einfach alle nicht). Als gegen Ende der 11. Klasse feststand, daß ich im Sport für die restliche Oberstufe die "Fünf" abonniert haben würde, reichte es mir; ich ging zur Amtsärztin und ließ mich befreien, so daß ich in den letzten beiden Schuljahren endlich nicht mehr mitzumachen brauchte. Das hatte zusätzlich den Vorteil, daß ich jeden Nachmittag frei hatte, denn in der Oberstufe fand der Sportunterricht immer nachmittags statt.
Erinnerungsvolle Barfußgrüße,
Markus U.