Da wir nicht ausschließlich zum Wandern nach Cornwall gefahren sind, haben wir freilich auch den einen oder anderen Ausflug mit dem Auto gemacht. So waren wir etwa in Mevagissey, Polperro und St. Mawes an der Südküste und in St. Ives an der Nordküste. Doch ehrlich gesagt fanden wir all diese Orte eher enttäuschend. Mag sein, daß sie noch vor wenigen Jahren jene malerischen und idyllischen Flecken waren, als die sie in den Reiseführern noch immer angepriesen werden. Aber inzwischen hat hier leider eine Form von Tourismus Einzug gehalten, der ihnen all ihren früheren Charme unwiederbringlich genommen hat. Überall dieselben Ramschbuden mit ihren immergleichen Mitbringseln - da mag man sich nur mit Schaudern abwenden! Und angesichts all der dahertrabenden Menschen auf der Suche nach irgendwelchem Schund lief man barfuß zudem Gefahr, ernsthaft Schaden zu nehmen. So haben wir uns denn stets beizeiten aus dem Staub gemacht und sind eben dorthin geflohen, wo wir wenigstens halbwegs unsere Ruhe hatten: nämlich auf die jeweils ortsnahen Abschnitte unseres inzwischen hochgeschätzten south west coast path - und schon war die Welt wieder in Ordnung!

Unser letzter Ausflug führte uns dann ins Bodmin Moor, das von der Süd- und der Nordküste etwa gleich weit entfernt mitten in Cornwall liegt. Da es in den Tagen zuvor immer wieder ein klein wenig geregnet hatte, fanden wir hier natürlich geradezu traumhafte Bedingungen zum Barfußwandern vor: nasses Gras, weiches Moos und herrlich schlammige Wege, auf denen man zuweilen knöcheltief versank. Und dazu noch "The Hurles", einen mystischen Steinzirkel aus grauer Vorzeit, sowie den sog. "Cheesewring", der aus wahrlich riesigen aufeinandergetürmten Granitblöcken besteht, die wir denn auch gleich bestiegen haben, und all das barfuß: unser mit Abstand schönster Tag in Cornwall, wenn wir auch abends wieder froh waren, das Meer begrüßen zu dürfen!

Soviel zu unserem größtenteils barfuß verbrachten Urlaub in Cornwall. Uns jedenfalls hat es gut gefallen, und ich denke, daß wir irgendwann noch einmal dorthin fahren werden - vielleicht schon nächstes Jahr!

Schöne Grüße
Joachim

Hallo Joachim,

hört sich gut an, Euer barfüßiger Urlaub. Bis auf die Tourirummelbuden, natürlich, aber schöne Orte ziehen halt immer und überall viele Menschen an - es gibt schlicht schon zu viele von uns

Liebe Grüße

bix

Hi bix,

natürlich sind alle Urlauber, die irgendwohin reisen, irgendwie Teil eines Tourismus, der immer auch negative Folgen hat. Man ist mit dem Auto oder mit dem Flugzeug unterwegs, verbraucht gewaltige Mengen an Treibstoffen aller Art und trägt so zur Verschwendung von Rohstoffen und zur globalen Umweltverschmutzung bei - Barfußlaufen hin oder her! Aber sind wir erst einmal "vor Ort", so haben wir doch meistens sehr wohl die Möglichkeit der Wahl - und dann bleibe ich doch lieber dort, wo die Einheimischen eben nicht auf billigen Massentourismus setzen. Insofern möchte ich auch nicht gerne mit jenen in einen Topf geworfen werden, die mit ihren Urlaubsvorstellungen dazu beitragen, daß ganze Ortschaften völlig verschandelt werden und ihre Identität verlieren. In der Hoffnung, daß Dein Barfuß-Urlaub noch vor Dir liegt - hast Du schon konkrete Pläne? -, verbleibe ich

mit lieben Grüßen
Joachim

Lieber Joachim,

danke für den schönen Cornwall-Bericht! Kannst du mir ein paar Details schreiben, z.B. wie ihr die Reise organisiert habt und wo ihr die Adresse des Ferienhauses herhattet und so?

meine mail ist brujamaga@quepasa.com

würde mich sehr freuen - ich war 1981 (!) in Cornwall und habe nie vergessen, wie wunderschön es dort war. Ok, dass es in St. Ives jetzt Andenkenbuden gibt, mit sowas muss ich mich wohl abfinden *seufz*

Habt ihr im Bodmin Moor Drachen gesehen?

Viele Grüße
Nicole

Liebe Nicole,

in Cornwall ist es noch immer wunderschön, wenngleich sich seit 1981 doch einiges verändert haben dürfte. Zwar sind die Bedingungen zum Barfußlaufen nicht immer und überall ideal, aber man kommt doch gut zurecht: wir jedenfalls waren größtenteils barfuß unterwegs und haben es sehr genossen ...

Der organisatorische Aufwand bei der Vorbereitung unserer Reise war eher gering. Da wir diesmal mit dem Auto gefahren sind, haben wir im Vorfeld eigentlich nur die Fähre (Calais-Dover) und unsere Unterkunft gebucht, letztere übrigens im Internet: www.portscathoholidays.co.uk. Die Sache war völlig unproblematisch, und ich kann diese Agentur nur empfehlen. Und was den im Bodwin Moor ansässigen Drachen angeht, so haben wir ihn nicht nur gesehen, sondern sind sogar auf ihm geritten!

Schöne Grüße
Joachim